Fediverse: Friendica!

Begeistert wie ich jetzt vom Fediverse war wollte ich etwas mehr darüber erfahren, unter tchncs.de fand ich auch ein paar erste Hinweise und unter anderen Friendica. Daraus wurde eine fast 20 Punkte umfassende Liste, von denen ich auch schon einige abhaken konnte.

Nur mal so als Vorschau worüber ich noch was sagen möchte:

  • funkwhale
  • Bookwyrm
  • Writefreely
  • Pleroma
  • Friendica
  • Mastodon
  • Matrix
  • Pixelfed
  • PeerTube
  • diaspora
  • Plume
  • GnuSocial
  • Peergos
    und eigentlich nur als Plugin
  • WordPress

Ich mag Services zum anfassen – nun ja, anfassen kann ich nur das Blech meines etwas in die Jahre gekommenen Proliants, weniger die virtuellen Maschinen darauf oder gar die laufenden Dienste.  Trotzdem finde ich es toll, wenn diese Dienste und deren Daten in meinem Wäschekammerl Serverraum vor sich hin ackern. Den Strom dafür beziehe ich übrigens aus 100% erneuerbaren Energien (zumindest versichert das mein Stromanbieter via Zertifikat).

Wieso habe ich gerade Friendica als nächste Software ausgesucht? Keine Ahnung! Friendica klingt doch irgendwie nach Freunden, zumindest wie freundlich und soll verhältnismäßig einfach zu installieren sein. So weit kann ich das auch unterschreiben. Die Installation nach Anleitung ging reibungslos vor sich, nach ca. einer Stunde begrüßte mich dann der Loginbildschirm.

Hier wurde es etwas knifflig weil die Bestätigungsmail partout nicht in meinem Postfach landen wollte. Was ich hier gelernt habe: “Lösche einen Friendica Benutzer erst nachdem du wirklich, wirklich, wirklich weißt was du tust”. Die Lösung war dann eher auf Systemebene bzw. in der Postfix Konfiguration zu finden. Mit Bestätigungsmail ging alles recht fix vor sich und ich befand mich in einem natürlich noch recht ruhigen Friendica. Das ist anscheinend dem Aufbau des Fediverse geschuldet, der eigene Server muss die anderen Knoten kennenlernen, sonst ist auch die Suche nur wenig ergiebig. Ich hatte immerhin schon zwei Mastodon Accounts, denen ich folgen konnte. Die tolle Fediverse-Statistik zeigte damit schon etwas Serverinteraktion an. Auch hier kann man Relay-Server kontaktieren, worauf ich diesmal aber verzichtet habe. Jetzt bin ich also auch unter thomas@friends.wimmer-edv.de  erreichbar.

Obwohl im Fediverse alles zusammenarbeiten kann / soll, erscheint es mir in Friendica besonders offensichtlich. Oft bin ich im Nachhinein erstaunt über welche Ecken ich denn gerade jemandem gefolgt bin. Die großen “mag ich” / “mag ich nicht” Schaltflächen finde ich klasse. Mich persönlich lädt Friendica mehr zum Lesen der Beiträge und zu größeren Postings ein als Mastodon, das bietet dafür schneller mehr Übersicht für kurze Informationen mit seinen mehrfachen Timelines.

Wer nicht wie ich Interesse an der Installation und am Betrieb von Friendica hat, findet unter https://dir.friendica.social/servers sicher einen passenden öffentlichen HostHost Als Host bezeichnet man einen PC / Server, welcher das für eine Virtualisierung benötigte Betriebssystem (KVM, VMWare®) für Gastrechner bereitstellt. Oft auch scherzhaft "Blech" genannt, da hier meist die "reale" Hardware gemeint ist..

Beide bisher installierten Tools gefallen mir sehr gut und am allerbesten finde ich das ich mich nicht entscheiden muss, sondern alles nach Tageslaune verwenden kann. Beim sich selbst folgen und zurück folgen – was zum Teil sehr praktisch ist – sollte man es doch nicht übertreiben, damit der letzte Post nicht 5 mal in allen Timelines auftaucht. Ja – ich bin da übers Ziel hinausgeschossen, zum Glück kann man keinen “Poststurm” (ála Broadcaststorm im Ethernet) auslösen und damit auch nicht alles lahmlegen.

Probiert es aus! Das Internet hat einfach mehr zu bieten als die großen Datenkraken.